Nächste Landung: der 50. Geburtstag
Flugsportclub Mümlingtal feilt an Jubiläum und beschenkt seinen Ehrenvorsitzenden Siegfried Joseph
Von Birgit Reuther
VIELBRUNN . Gemeinsam zurückschauen, aber auch nach vorn blicken – dies ist derzeit beim Flugsportclub Mümlingtal e.V. mit Vereinssitz und Flugplatz im Michelstädter Höhendorf Vielbrunn angesagt. Nach vorn schaut der Verein angesichts seines 50-jährigen Bestehens, das 2019 feste gefeiert werden soll. Geplant sind ein großer Segelkunstflug-Wettbewerb und einige weitere Veranstaltungen rund ums Fliegen.
Anlass zur Erinnerung an die Anfänge der Fliegerei in Vielbrunn bot der 80. Geburtstag des Ehrenvorsitzenden Siegfried Joseph, einem der Mitbegründer des heutigen Flugsportclubs Mümlingtal. Vor einigen Jahren noch selbst fliegerisch aktiv, leitete Joseph viele Jahre lang die Geschicke des Vereins. Zu seinem runden Geburtstag und anlässlich des Saisonabschlusses widmeten ihm die Vereinsmitglieder eine Ruhebank. Von der aus soll „der Zeck“, wie der Mann liebevoll von allen genannt wird, nun seinen Enkelkindern in der Luft zuschauen können. Die sind schon vor geraumer Zeit in seine fliegerischen Fußstapfen getreten.
Die Geschichte des Vereins und des Segelfluggeländes Vielbrunn begann im April 1969 mit damals zwölf Mitgliedern. Darunter zehn Segelflieger, die ihren Sport bereits ein Jahrzehnt lang im FSC Tigerschwalbe (später FSC Mainbullau) ausgeübt hatten. Da die Bedingungen für den Segelflug auf dem Gelände bei der benachbarten bayerischen Ortschaft jedoch nicht optimal waren, beschloss man, einen neuen Flugsportclub zu gründen – mit dem Ziel, Segelflug zu betreiben und diesen einzigartigen Sport auch anderen näherzubringen.
Nachdem das gepachtete, sumpfige Gelände nahe Vielbrunn nutzbar gemacht war, ging es los mit dem Segelfliegen. Genutzt wurde damals ein Doppelsitzer des Typs Bergfalke II von der Lindenfelser Fliegergruppe. Schon bald kamen eine doppelsitzige Ka2b und eine einsitzige Ka 8 hinzu, die gebraucht gekauft wurden und mit viel Liebe und Enthusiasmus wiederaufgebaut werden mussten.
Um den Segelflugzeugen einen wetterfesten Unterstand zu schaffen, begann man 1970 mit dem Bau einer Halle. Noch im selben Jahr wurde Richtfest gefeiert, zwei Jahre und unzählige Arbeitsstunden später wurde die Halle bezogen. Um dem gestiegenen Platzbedarf gerecht zu werden, folgte später ein Anbau an der Nordseite.
Wie der Verein in einer Pressenotiz mitteilte, nutzen mittlerweile 40 aktive Mitglieder das Vielbrunner Segelfluggelände, das seit der Flurbereinigung Mitte der achtziger Jahre komplett Eigentum des Klubs ist. Im Zuge der Flieger-Fete wurde übrigens auch ein Vereinspokal überreicht: Dieter Schwarzbeck erhielt diese Trophäe für den punktbesten Flug der Saison.
Echo Online 2019